Freitag, 30. November 2007

Folklore

ich schon wieder, denn soeben habe ich meine Tanzerei erfolgreich hinter mich gebracht- und das ohne viel geübt zu haben. Was für ein Glück!
Heute war um 14 Uhr die Promoción der 5- jährigen des CDIs. Vormittags war grosses Luftballonaufblasen angesagt und wir haben den Saal der Fortaleza ein wenig geschmückt. Um 13 Uhr bin ich mit Julia im Schlepptau zum Haus von Jordania gegangen, wo mich eine Nichte schminken sollte. Ich hatte wirklich Angst, da mir dieses Geschminke mit viel Farbe überhaupt nicht liegt und ich das (bei mir zumindest) einfach grässlich finde. Naja, nach einigen Protesten meinerseits und wieder Abschminken habe ich es dann über mich ergehen lassen und bin als vollkommen andere Person zur Fortaleza gegangen, wo wir (Jordania und ich) uns schnell umgezogen haben. Das mit der Tracht war eh so ein Problem, denn ich bin einfach viel grösser als der Durchschnittsnica. Ich wollte eigentlich unbedingt die Tracht in Rot, aber die war mir einfach zu kurz und so habe ich eben die Grüne genommen, was solls. Da haben zwar auch meine Füsse rausgeschaut und ich musste was drunterziehen, da das Oberteil ein wenig zu kurz war, aber das ging ;) plötzlich waren wir dran und nach ein paar kurzen Worten von Jor gings los. Hat eigentlich ganz gut geklappt und ich war auch gar nicht aufgeregt. Waren ja nur meine Kinderchen da und ihre Eltern… Daniela (meine Gastschwester) hat alles aufgenommen und wenn ich wieder da bin, dann wird das natürlich gezeigt. Fotos kommen bald nach. Ich muss sie erst wieder hochladen!
Euch allen ein schönes Wochenende!

Folklore

Mittwoch, 28. November 2007

El Castillo

Nach der Promoción- Feier von Ruth am Samstag, da sie das Abitar hat, sind Mita und ich am Sonntag Früh um 8 mit einer Lancha (kleines, längliches und überdachtes Boot) 3 Stunden den Río San Juan runtergefahren bis wir in El Castillo ankamen. Schon von weitem konnte man die Fortaleza sehen und nach einem kurzen Rundgang auf der Suche nach einer preiswerten Hospedaje haben wir uns für eines entschieden und es gleich belegt- ein kleines, süsses Zimmerchen mit einem schönen Balkon für alle und das gute- nur für 4 $. Kaputt von zu wenig Schlaf am Vortag und der Reise haben wir uns dann an eine Biegung des Flusses auf Bänke unter ein mit Palmwedel bedeckten Dach gesetzt und haben dem Rauchen der reissenden Strömung, die an dieser Stelle besonders stark ist, gelauscht und ich bin tatsächlich sehr schnell für eine Weile eingeschlafen.
Nach unserer Siesta haben wir uns auf den Weg gemacht, ein Schmetterlingshaus, das ziemlich genau auf der Spitze des Hügels liegt, zu besichtigen. Schwitzend oben angelangt war das aber leider geschlossen und so haben wir uns einfach hingesetzt, die Aussicht genossen und gequatscht. Genau das gleiche ist uns dann auch noch mit der Fortaleza passiert. Oben angekommen (anderer Hügel) war das nämlich auch zu. Tja, Sonntag scheint wohl nicht so gut für El Castillo zu sein. Aber egal. Wir haben ja Zeit...
Abend gegessen haben wir dann auf einer Terrasse im 1. Stocl mit Blick auf den langsam aufsteigenen Mond, der erst halb hinter einer Wolke versteckt war, sich dann aber wie am Freitag in seiner vollen Schönheit gezeigt hat. Dieses Bild des Mondes, der sich im Wasser spiegelt , und die Palmen im Hintergrund waren winfach wunderschön und wir haben diese Aussicht einfach nur genossen.
Nach dem Essen sassen wir dort oben noch lange und haben über Gott und die Welt geredet. Im Zimmer ging das dann noch so weiter und wir haben darüber gerätselt, was es für seltsame grammatikalische Schwierigkeiten im Deuschen gibt, die uns als Muttersprachlern einfach nicht mehr auffallen. Und was bedeutet eigentlich „Capucchino“? Woher kommt „capu“ und woher „chino“? Und wer um himmelswillen hat sich dieses Wort ausgedacht????? Ihr könnt euch also vorstellen, dass wir dementsprechend viel gelacht haben und unseren Spass hatten 
Montag haben wir dann schön lange ausgeschlafen und danach unsere Besichtigungen vom Vortag nachgeholt. Uns blieb noch eine Stunde bis zur Abfahrt des Bootes und so haben wir uns wieder in das kleine Café gesetzt und einen Salat!!! gegessen. Um 2 gings dann wieder heim- ein schöner Ausflug in einer atemberaumenden Natur!

Gestern, Dienstag ist Mira dann wieder mit dem Boot nach Granada heim und Julia aus Nürnberg wurde von mir in Empfang genommen. Wie ich muss sie sich erst einmal orientieren, aber da San Carlos ja ein kleines Dorf ist, wird es nicht lange dauern bis sie alles kennt. Am Montag kommt sie mit nach Solentiname, was bestimmt auch wieder ein tolles Ambiente liefern wird.

El Castillo

Krokodile

Letzten Freitag hat mich mit Luis Orozco, der viel mit dem Jugendaustausch San Carlos- Nürnberg zu tun hat, auf eine Entdeckungstour mitgenommen. Bei Anbruch der Dämmerung sind wir in ein kleines Boot gestiegen, mit dem er ein kurzes Stück auf dem Río Frío gepadelt hat, bis wir durch einen „Durchgang“ wieder im Nicaraguasee gelandet sind. Dort sind wir immer nahe am Ufer entlangegefahren und warn nach ungefähr 40 min an der Biegung, die der See im Süd- Osten macht. Nun war Ruhe angesagt, damit wir die Tiere nicht erschrecken. Mittlerweile war es schon vollkommen finster geworden und das einzige Licht, das uns den Weg gezeigt hat, kam von dem wunderschönen Vollmond, der an diesem Abend ohne jegliche Wolken zum Vorschein kam. Von weitem habe ich die vielen Affen, die im Wald leben, kreischen und schreien gehört, während wir so langsam das Ufer abgeklappert haben auf der Suche nach Krokodilen. „Pscht!“ meinte Luis dann ganz plötzlich und ganz langsam sind wir aufgestanden und haben mit der Taschenlampe die rotglühenden Augen zwei im Schilf liegender Krokodile gesehen. Nach weiteren 15 min meinte er dann, ich solle mich auf eine Seite setzen, wenn er mir ein Zeichen gibt. Das habe ich dann auch gemacht und zack hat er mit den blosen Händen ein kleines Krokodil am Genick gapackt und wir hatten das kleine, aber doch sehr bissige Tierchen bei uns im kleinen Boot. Man könnte meinen, das der Körper sehr hart ist, aber das ist keineswegs der Fall. Ich war sehr überrascht, als ich es in den Händen hatte und sich der Körper weich und warm und so überhaupt nicht glitschig angefühlt hat. Die Stechmücken sind nur so über mich hergefallen und so sind wir nach einer Weile im Schein des Mondes zum beleuchteten San Carlos zurückgerudert. Das heisst er ist gerudert, und ich habe die frische Luft genossen *g*
Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Luis in einer der Bars/ Restaurants hier bin ich heim und schon kam Mira aus Granada um ca 23:30 völlig erschöpft aus dem Bus und meinte nur: „ich kann jetzt verstehen, von was du gesprochen hast, als du von deinen Reisen erzählt hast!“ Tja, jetzt hat sie das selbst mal hinter sich gebracht *g* aber was einen nicht umbringt, macht einen ja bekanntlich stärker, gel?

Donnerstag, 22. November 2007

Neuigkeiten

1. Busunglück
Am Sonntag Früh ist eine Camioneta in einen Bus gerast, der von San Carlos nach Managua gefahren ist. In diesem Auto waren 2 Menschen und hinten drauf noch 3 weitere. Alle 5 sind gestorben und das schlimme war, dass diese Camioneta leicht entzündbares Material geladen hatte. Bei dem Zusammenstoss ist wohl irgendwas explodiert und das Feuer hat auf den ganzen Bus übergegriffen, sodass der total ausgebrannt ist. Ich hab nicht ganz verstanden, warum ein paar nicht aus dem Bus konnten, aber jedenfalls sind 2-3 Personen (genau weiss ich das nicht) verbrannt. Im Fernsehen wurde das alles ganz genau gezeigt, wie die Polizei diese total verkohlten Körper stückweise geborgen haben. Unter den Verbrannten war auch eine junge Mutter, die noch ihr Kind auf dem Arm hatte... Da läufts einem echt eiskalt den Rücken runter, vor allem wenn man selbst öfter diese Strecke fährt. Aber das kann immer passieren, das ist klar...
Das war eine schlechte Neuigkeit, jetzt eine gute:
2. Wir bekommen Strom!
Ich konnte es ja auch kaum glauben, aber mittlerweile haben wir bis auf 11- 13 Uhr durchgehend Strom, das heisst, es gibt auch für eine längere Zeit Wasser. Es kommt aber noch viel besser- ab dem 1. Dezember gibt es in ganz Nicaragua den ganzen Tag, also tatsächlich 24 Stunden Strom. Ich kann das noch immer nicht fassen, aber so ist es. Alle sind im Moment superglücklich und schalten stolz am Vormittag im CDI das Radio an. Irgendwie witzig., Ich bin schon so dran gewöhnt, kein Licht zu haben, dass ich es gar nicht mehr einschalte, und nun muss ich mich wieder umgewöhnen. Aber das wird mir wohl nicht all zu schwierig fallen *g* Ich hab mich natürlich gefragt, woran das denn nun liegt, dass wir plötzlich einen westlichen Stromstandard „geschenkt“ bekommen. Meine Gastmutter hat mir dann erzählt, dass von Venezuela und einem asiatischen Land Generatoren gespendet oder verkauft wurden und wir dadurch ganz Nicaragua versorgen werden können. Hach- was für ein Glück!!!
3. Reisen
In der letzten Woche war ich ganz ehrlich ein wenig überfordert, da sich plötzlich so viele Möglichkeiten für mich ergeben haben. Ganz sicher ist jetzt auf jeden Fall, dass Mira aus Granada am Samstag Früh kommt und bis Dienstag bleibt. Meine Gastcousine hat Promoción am Samstag, da sie mit der Secundaria fertig ist, also jetzt das Abitur hat. Da gehen wir in die Kirche und abends wird in der Disko gefeiert. Wenn ich dann Mira am Dienstag zum Boot gebracht habe, muss ich gleich zu einer anderen Anlegestelle, da Julia aus Nürnberg ankommt und ich ihr gesagt habe, dass ich sie in Empfang nehme und ihr das Erste ein wenig erkläre. Freitag ist dann promoción vom CDI, wo ich ganz furchtbar peinlich Folklore tanzen werde. Wie, das weiss ich auch noch nicht. Kann die Schritte schon einigermassen, aber naja. Mal schaun. Wird auf jeden Fall witzig werden. Mal schaun, ob nur für die Anderen oder auch für mich  am 1. Dezember feiern wir hier die Bekämpfung von AIDS und dass wir solidarisch mit denjenigen umgehen, die schon daran erkrankt sind. Von der Generación del Mañana aus müssen wir da viel organisieren, da viele Jugendliche aus allen Teilen Rio San Juans (so wie Bayern ein Bundesland) kommen werden. Abends ist dann ein Konzert von „Perros Zompopo“, das wird toll. Vor allem eins ihrer ruhigeren Lieder liebe ich über alles... am Montag oder Dienstag fahre ich dann bis Freitag nach Solentiname, der Inselgruppe, und werde dort mit den Kindern der Grundschule unser Märchen der Stadt Erlangen illustrieren und colorieren. Tja, und dann bin ich auch noch gefragt worden von Sebastian aus Masaya, ob ich nicht am 1. mit ihm nach Panamá fahren will um ein wenig zu touren. Da kann ich ja aber nicht, also treffen wir uns am Wochenende nach Solentiname in Costa Rica und ein paar Tage vor Weihnachten bin ich wieder hier um das Fest dann mit meiner Zweitfamilie zu feiern. Ihr seht- ich bin im Reisestress, aber ich freue mich schon, da ich irgendwie mal wieder rausmuss. Nach 3, 5 Monaten Arbeit ohne richtig Ferien, nur Wochenenden, tut mir das bestimmt mal ganz gut und ich kann Kraft für die Kleinen sammeln. Im Dezember haben hier eh alle Schulen frei und so kann ich ohne Probleme freinehmen.

Ja, das war wohl so alles erstmal. Ich hoffe, euch allen geht es gut und könnt die Vorweihnachtszeit trotz Stress und Arbeit/Schule etc. geniessen!

Donnerstag, 15. November 2007

¡Feliz navidad!

Bei uns ist schon seit Anfang November das totale Weihnachtsfieber ausgebrochen: In den Tiendas kann man Plastikbäume kaufen, die ersten Häuser werden mit kitschigen Dingen dekoriert und auch im CDI weihnachtet es langsam. Am Montag haben wir das Basteln angefangen und waren den ganzen Vormittag damit beschäftigt. Ich habe ein grosses Plakat mit „Feliz Navidad“ drauf malen müssen, da ich ja sooo gut malen könne und anschliessend habe ich den Erzieherinnen dies und das gezeigt, was ich noch aus meiner Kindheit kenne: Sterne zurechschneiden, Ketten aus buntem Papier basteln, Weihnachstbäume und Schneemänner ausschneiden etc. Witzig, dass die hier fast alles so haben wie wir und unbedingt Schnee imitieren wollen. Will man sich einen Weihnachsbaum kaufen, so findet man fast mehr weiss- glitzernde als grüne vor. Hab das Gefühl, dass alles nur möglichst kitschig sein muss und schon wird´s gekauft! Seltsam, das die hier echt schon in Stimmung dazu sind, an Weihnachten zu denken. Für mich ist es Zeit, daran zu denken, wenn es schnell dunkel wird, es kalt ist, man gemütlich Lebkuchen isst und Glühwein trinkt und man ab und zu den Ofen anmachen muss, so wie ihr das jetzt tut. Hier war es in den letzten Tagen auch recht kalt, sodass ich mit Pulli und Socken geschlafen habe, da ich ja nur ein Leintuch habe, aber sonst scheint hier die Sonne, es ist heiss wie immer und die schönsten Blumen blühen. Wie soll ich da an Weihnachten denken?
Seitdem ich im Raum der 4- jährigen bin, bin ich ununterbrochen beschäftigt und ds tut mir gut. Die Erzieherinnen wollen am Liebsten, dass die Kinder sie so weit wie möglich in Ruhe lassen. Neulich sassen ich und die Erzieherin am Tisch, während die Kinder Schreibübungen gemacht haben. Ab und zu kommen die Kleinen und fragen, ob sie es richtig machen und wollen ein Lob hören. Als wieder eines kam, sagt die Erzieherin doch tatsächlich: „Lass doch mal die Helena und mich sich in Ruhe unterhalten!“ Also wo gibts denn sowas hab ich mir gedacht. Ich bin jedenfalls der meinung, dass die kinder möglichst viel sinnvolles machen sollten und so bereite ich jeden Tag 1-2 Übungen vor, da von den Erzieherinnen ja nichts kommt. Diese Aufgaben sind total primitiv, z. B.: ich habe eine Reihe, in der ich eine Banane, Weintrauben, einen Stift und einen Apfel male. Jetzt sollen die Kinder nur das ausmalen, was Obst ist usw. Aber ich habe gemerkt, wie sehr es dir Kinder freut, sowas zu machen, also sauge ich mir immer wieder was aus den Fingern, wenn sie im Park sind oder schlafen und ich eh nichts zu tun habe. Meine Erzieherin hat mit einer anderen aus dem 3. Nivel darüber geredet und mich neulich ganz verschüchtert gefragt, ob ich ihnen nicht zeigen kann, wie man zeichnet und bastelt und wie ich so viele Ideen haben könnte. Echt witzig, da man meinen sollte, dass eine Kindergärtnerin das drauf hat... Vor allem, da sie ja auf die Uni gegangen sind und immer noch alle 2 Wochen für´s Wochenende dort sind. Wär schon mal interessant dort mit hinzugehen und zu sehen, was die da überhaupt machen...
Ansonsten geh es mir so ganz gut. Heute habe ich mein ¼- jähriges und ich merke, dass ich hier schon integriert bin, dazugehöre und viele Bekanntschaften gemacht habe. Demnächst fange ich ein Praktikum im Krankenhaus an. Ich war schon 2 mal mit Frank Ochomogo dort und habe mit dem Direktor des Spitals alles angeschaut. Vorraussichtlich bleibe ich beim Bereich Kinder- nämlich bei der Station für Schwangere, Problemschwangerschaften und Frühchen. Wahrscheinlich arbeite ich mit einer Doktora, die ich schon von der Radiosendung kenne, zusammen. Sie wird mir Übungen zeigen, mit denen sich die Frauen auf die kommende Geburt vorbereiten können. Sowas wie die Schangerschaftsgymnastik bei uns gibt es hier nämlich natürlich nicht und viele wissen gar nicht, was da so auf sie zukommt. Naja, ich werde diese Übungen dann wahrscheinlich mit ihnen machen oder irgendetwas anderes. Mal schaun, wie das so wird... Diese Woche habe ich schon 2 mal Englischunterricht gegeben, was sehr witzig war, da ich immer wieder in Spanische rutsche und mir die Worte nur im Spanischen einfallen. Diesen Unterricht gebe ich nur einem Einzelnen, der mich darum gebeten hat und die Sprache schon echt gut beherrscht. Ich verstehe sogar seine Aussprache ;). Thonny und ich üben wie immer noch Girarre, deutsch und ab und zu Klavier und auch sonst habe ich viel mit dem Radio und den Vorbereitungen dafür zu tun...

weihnachten

Samstag, 10. November 2007

Hoffnung

Das Reisen mit dem Bus ist immer eine Fahrt des Hoffens. Fährt man nach Managua, so hofft und wartet man nur auf den Augenblick, in dem die Strasse bei Juigalpa asphaltiert ist. Hat man diese Stelle erreicht, atme ich meist auf und lasse mich in meinen Sitz zurückfallen. Der Kopf schlägt nun nicht immer gegen die Scheibe oder an den Sitznachber und man kann einfach ruhig dasitzen und die Lanndschaft ohne Wackler geniessen. Die Sitze scheinen auch gleich viel bequemer zu sein und durch den Fahrwind ( es wird jetzt mal schneller als Schritttempo gefahren) bekommt man zusätzlich noch eine Abkühlung… Fähr man nun aber von Managua nach hause ins kleine San Carlos zurück, so hofft man, dass man noch vor dem Beginn der Holperstrasse einschlafen kann. Befindet man sich nämlich einmal auf ihr, so ist es kaum möglich, Schlaf zu finden- jedenfalls ist mir das noch nicht geglückt. Ich hab aber munkeln hören, dass das möglich sein soll ;) Normalerweise wird während dieser 10- 12 Stundenfahrt nicht angehalten, ausser wenn man tanken muss oder dem Fahrer und seinen Kumpels danach ist. Also muss man wieder hoffen: nämlich dass es nicht zu heiss ist, und man nicht zu viel trinkt und dann womöglich auf Klo muss! Hoffentlich ist der Banknachber ein durchschnittlicher Nica, d.h. kleiner, frisch geduscht und höflich. Denn dann hat man seine Ruhe wenn man will oder kann mit ihm/ihr reden und man hat mehr Platz für die eigenen Beine, die ich hier schon manchmal gerne abgehack hätte, damit ich hinter die Sitze passe ohne ganz grade sitzen zu müssen… Angst, in einem dieser Busse verhungern zu müssen, muss man wirklich nicht haben. Denn immer wieder kommen kínder mit Pollo frito, Tortilla mit Käse, Enchiladas, Süssigkeiten, Fresco und und und, was man alles für wenig Geld erstehen kann. Gesund ist 99% davon natürlich nicht, aber was ist das hier schon… Auf was man aber auf keinen Fall vergessen sollte ist Wasser. Denn schüttet es mal in Strömen, müsste man dafür den Bus verlassen und viele Schlammpfützen überwinden, bevor man an den Verkaufsstand gelangt… Hoffentlich wird diese Strasse bald mal barbeitet und die Menschen hier können ohne all zu grosse schwierigkeiten in die Hauptstadt kommen. Denn 12 Stunden für 300 km, das ist schon einiges!
Letztes Wochenende hab ich diese Reise mal wieder auf mich genommen und hatte tolle Tage in Managua und Granada mit ganz vielen Freiwilligen, mit den man sich gut austauschen konnte. Samstag feiern in einer Disko/Bar mit den Managuanern und ein paar Nicas, Sonntag mit 3 Leuten an die Laguna de Apoyo, dessen tiefste Stelle der tiefste Punkt in Mittelamerika ist, weshalb die Nicas Angst haben. Nach einem gemütlichen Sonntag abend ging es dann am Montag wieder mit dem Boot heim.