Mittwoch, 29. August 2007

Vorfreude

... auf Managua! Morgen Abend um 8 Uhr werde ich mich auf die lange beschwehrliche Reise nach Managua machen und für ca. 9- 10 Stunden im Bus sitzen. Wenn man von San Carlos aus zur Hauptstadt möchte, so gibt es dafür drei verschiedene Möglichkeiten: 1. Mit dem Boot nach einem Zwischenstop in Ometepe nach Granada und dann mit dem Bus nach Managua weiter. Diese Möglichkeit kann ich leider nicht in Anspruch nehmen, da dieses Boot nur dienstags und freitags fährt und ich aber schon Freitag Früh in Managua sein muss. 2. Mit einem kleinen Passagierflugzeug von dem kleinen Flugplatz in der Nähe von San Carlos direkt nach Managua. Da das aber ca. 160 Euro pro Flug kostet, will und kann ich diese am bequemste Reisemöglichkeit leider nicht in Anspruch nehmen. Und 3. Der Bus. Der ist wie gesagt einige Stunden unterwegs und die Fahrt ist ziemlich anstrengend, da die Strasse noch nicht sehr erschlossen ist und es daher etwas holprig wird. Mal sehen, ob ich überhaupt irgendwie schlafen kann.
Am Busbahnhof werden dann gleich zwei Leute auf mich warten, wenn alles gut geht. Einmal der Sohn der Kindergärtnerin, mit der ich zusammenarbeite, und Thomas, den ich bei dem Nica- Treffen in Marburg kennengelernt habe. Dem Sohn soll ich nur 2 Fruta de Pane mitbringen, die er wohl sehr liebt und seine Mutter nutzt deshalb die Gelegenheit und gibt mir welche für ihn mit. Thomas ist so lieb und holt mich zu dieser frühen Stunde ab und danach gehen wir noch zu ihm und essen ein wenig bevor wir uns mit den anderen um ca. 10 Uhr treffen. Ich bin schon gespannt, wer alles da ist und freue mich auf schöne Stunden miteinander. Irgendwie fehlt einem das Reden mit bekannten Leuten schon mit der Zeit und hier können die Nicas nicht immer nachvollziehen, was und warum man Schwierigkeiten mit manchen Dingen hat. Das ist mit den Freiwilligen anders und es war schon auf dem Wochenende so, dass man sich zum grössten Teil von Anfang an gut verstanden hat.
Hier in San Carlos habe ich ein Mädchen kennengelernt, das hier geboren wurde, aber in Erlangen seit 16 Jahren lebt. Sie ist am Montag nach Managua geflogen, wo sie bis mindestens Sonntag bei Freunden ihrer Familie wohnt. Als sie von mir erfahren hat, dass ich auch dort bin, hat sie gleich gefragt, ob ich schon eine Schlafmöglichkeit habe. Da dies noch nicht der Fall war, hat sie sofort gemeint, dass ich doch bei ihr schlafen soll- sie würde sogar das grosse Bett mit mir teilen, wenn es kein anderes mehr im Haus gäbe. Super nett! Ausserdem habe ich dann mal wieder den Luxus, in nem richtigen Haus mit allem drum und dran wohnen zu können. Darauf freue ich mich schon- und auf eine richtige Dusche ;)

Dienstag, 28. August 2007

¡Adios Patriotas!

... musste ich heute zu der Grupper Nürnberger sagen, die für 3 Wochen in Nicaragua waren. Erst jetzt merke ich, dass ich noch nicht wirklich was über sie geschrieben habe. Sie kamen eine Woche vor mir an- 17 junge Leute von 17 bis 26 Jahren und aus Nürberg oder Umgebung. Im Schnelldurchlauf haben sie ganz San Carlos und die umliegenden Barrios in knapp 2 Wochen kennengelernt. Nicht eine Schule, kein Krankenhaus, keine Bar wurde von ihnen ausgelassen. Ich musste mich schon sehr ärgern, als ich davon erfahren habe, dass sie hier sind. Denn das wäre der perfekte Einstieg in das hiesige Leben für mich gewesen. Aber ich kann es leider nicht mehr ändern und habe daher entschieden, mich nicht weiterzuändern. Vielleicht schreibe ich mal an die Stadt Erlangen und Nürnberg, dass ich es schade finde, dass die Zusammenarbeit so schlecht funktionert. Aber bringen tut mir das ja auch nichts mehr. Ein paar Mal bin ich abend mit ihnen unterwegs gewesen- auf dem Tanzfest wie berichtet, einmal zum Abendessen und zweimal in eine Bar direkt am See. Gestern Abend war ihr Abschiedsfest in der Forteleza in San Carlos. Es gab ausreichen zu trinken (Nicht-Alkoholisch!), Spaghetti mit Sosse, die eigentlich keine Spaghetti waren und einen sehr leckeren Obstsalat. Die Früchte hier sind nämlich echt spitze. Manchmal gehe ich direkt nach der Arbeit zum Markt. Dort gibt es Berge von Früchten- Ananas, gelbe Bananen und Kochbananen, Äpfel, Mangos, Kokosnuss, Fruta de Pane und alle erdenklichen exotischen Früchte, deren Namen ich leider nicht weiss. Und die Ananas ist echt viel besser als in Deutschland. So saftig und voller Geschmack :)
Naja, egal. Jedenfalls hat sich das Fest dann nach "He Ho, spann den Wagen an" und "Die Gedanken sind frei", einigen Worten von Seiten der NrB- Gruppe und einer Sportvorführung ziemlich schnell verlaufen und alle sind losgezogen zur "La Champa". Ich habe mich auch breitschlagen lassen, mal einen Blick in die Dorfdisko zu wagen und so sassen wir bald mit einer Flasche braunen Rum, Cola und Limetten an einem Tisch. Der braune Rum (hier schwarzer Rum genannt) schmeckt wirklich gut- ganz anders als der in Deutschland- und mit den frischen Limetten ist das ein Getränk, auf das man immer wieder gerne zurück kommt. Der Rum hier heisst übrigens "Flor de Caña" und wird immer in den höchsten Tönen von den Nicas gelobt, was er auch verdient hat. Da ich schon in der Nacht davor wegen einem zu langen Aufenthalt in der Bar am Wasser viel zu wenig geschlafen hatte, bin ich nicht all zu lange geblieben, auch wenn es schade war, denn es war ja ihr letzter Abend. Nach einer kurzen Nacht bin ich frierend um halb7 aufgestanden. Das ist meine übliche Zeit. Nur dass es so kalt ist, war ich in der Früh bis jetzt noch nicht gewöhnt. Mit Pulli ging es dann zur Arbeit. Wenn man nach solchen Temperaturen in der Nacht aber denkt, dass es tagsüber nicht heiss wird, dann täuscht man sich gewaltig. So eine Hitze wie heute hatte ich hier erst einmal und man ist nur allein vom herumstehen schon verschwitzt. Um 2 pm ging das Boot der Deutschen nach Ometepe, also bin ich dort hingegangen um mich nochmal von ihnen zu verabschieden. In der Hitze war das Warten bis zum endgültigen Abschied ziemlich anstrengend, aber ich hatte versprochen, ihnen nocheinmal hold zu winken und dieses Versprechen musste gehalten werden :)Ganz mitleidig wurde ich von dern Nicas, die auch zum Abschied gekommen waren, angeschaut und sie haben mich gefragt, ob ich jetzt traurig bin. Irgendwie haben immer alle gedacht, dass ich auch dazu gehöre und waren verdutzt, dass ich noch da stand. Sogar 3 Polizisten, die am Hafen standen, haben mich angesprochen, warum ich nicht mitfahre. Tja, bis ich fahre, dauert es noch ein bisschen habe ich ihnen erklärt und sie haben gelacht und mir alles Gute gewünscht.

Freitag, 24. August 2007

Lateinamerikanischen Tanz

... gab es gestern in San Carlos zu sehen. Viele Leute waren in der Turnhalle versammelt um sich das Spektakel anzuschauen. Ständig wechselte das Programm- Gruppentanz, Einzeltanz, Gesang und Theater. Ich kam gemeinsam mit der Gruppe Nürnberger, die im Moment für noch 3 Tage hier sind und auch einen Tanz vorführen wollten- ein ziemlich langweiliges Herumgeschleiche im Gegensatz zu dem feurigen Tanz der Nicas. Nach ihrer Aufführung trat eine Gruppe 8- 10- jähriger Mädchen auf die Bühne und hat einen Tanz vorgeführt. Das ist schon echt was anderes als wie wir in Deutschland tanzen. Achtjährige im wirklich kurzem Minirock und Tops, die gerade die Brust bedecken, lassen die Hüften kreisen und machen eindeutige Bewegungen. Würden wir so in einer Disko tanzen, hätten wir gleich einen schlechten Ruf weg. Aber hier scheint das ganz normal zu sein und wir als züchtige Leute sind sehr prüde in ihren Augen. Überhaupt scheint das Körpergefühl dieser jungen Mädchen einiges auszusagen. Schon von früh an sehen sie diese Bewegungen bei anderen Frauen und wachsen damit auf. Kein Wunder, dass die Mädchen hier in San Carlos im Durchschnitt mit 15 Jahren ihr erstes Kind bekommen- das erste von durchschnittlich 6! Da komme ich schon etwas ins Grübeln und bin ganz froh, dass es in dem Bezug in Deutschland etwas anders ist.
Gleich nach diesem Auftritt kam eine Gruppe auf die Bühne, die ein Theaterstück vorführen wollte. Hier kurz der Inhalt: 4 Leute treffen aufeinander- zwei Frauen, zwei Männer. Beide Pärchen schlafen nach einer heissen Tanznacht miteinander. Das eine mit, das andere ohne Kondom. Danach war kurz Szenenwechsel und 3 Jahre waren vergangen. Nach diesen 3 Jahren berichten alle vier, wie es ihnen gesundheitlich so geht. Natürlich ist das Pärchen, das kein Kondom benutzt hat, völlig am Ende, haben Geschlechtskrankheiten usw . Den anderen Zwei dagegen geht es prächtig und sie geniessen ihr Leben. Die Botschaft dieses Stücks: Benutzt Kondome! Diese Art von Aufklärung wird hier sehr gerne betrieben. Schon komisch, dass sie in dieser Beziehung so weit zurückliegen. Obwohl es hier Kondome fast oder ganz umsonst gibt, benutzen die Leute sie nicht.
Um 9 Uhr kam dann die Tanzgruppe aus Bluefields- eine Gruppe/ Stamm von Leuten, die richtig schwarz sind. Diese Leute berufen sich noch ganz auf Afrika- fast so wie in Jamaika- und tragen die traditionelle Kleidung in Wunderschönen Farben. Ihre Sprache ist sehr lustig, denn es ist ein Mix aus Englisch und Spanisch. So kommen Sätze wie "Ahora nosotros are going to the beach" zusammen. Richtig zu trennen scheinen sie die Sprachen nicht. Ihre beiden Tänze waren sehr interessant. Was für eine Energie in diesen Leuten steckt. Die Trommler und Sänger und Tänzer sind vollkommen aufeinander abgestimmt und achten aufeinander. Das Ganze war ziemlich improvisier und dennoch hat es toll ausgeschaut. Es ist schwierig, das zu erklären, man muss es gesehen haben. Diese Menschen leben einfach noch vollkommen anders als wir und das merkt man auch in ihren Tänzen- bodenständig und echt!

Mittwoch, 22. August 2007

Regen

... ist hier anders als bei uns in Deutschland. Manchmal wird man vorgewarnt, denn es wird ein wenig dunkel und Wind kommt auf, sodass man noch kurz Zeit hat, um sich in Sicherheit zu bringen. Manchmal kommt der Regen aber auch unvermittelt und innerhalb weniger Sekunden schüttet es wie aus Kübeln. Im Moment kommt der Regen mit dem Wind, der von Mexiko her bläst, und ist sehr heftig. Gestern sass ich deswegen eine Stunde im CDI fest, denn noch hatte ich keinen Regenschirm. Schon um 3 wurde es lansam immer dunkler- fast wie um halb 6 (was hier schon sehr dunkel ist, denn der Tag ist kürzer)- und der Wind wurde immer stärker. Irgendwann fielen die ersten Stöcke und Blätter von den Bäumen, sodass wir entschieden, die Kinder hereinzuholen. Das war eine gute Entscheidung, denn kurz darauf begann es heftigst zu regnen und es wollte auch gar nicht mehr aufhören. In San Carlos sind noch nicht alle Strassen gepflastert und der Kindergarten liegt genau da, wo die steinerne Strasse aufhört. So kommt es, dass der Schlamm mit den Wassermassen mitfliesst und die Strassen in ein braunes Meer wandelt. Ich wohne im Proyecto, wo noch nichts gepflastert ist. Verständlicherweise wollte ich deswegen nicht unbedingt hinausgehen. Was für ein Glück, dass ein Freund einer Erzieherin mit dem Auto genau in meine Richtung fuhr und mich gerne mitgenommen hat. Zu fünft sassen wir auf der Rückband und wurden jeder einzeln bis nach Hause gebracht- was für ein Gentleman :) Das letzte Stück kann man bei mir jedoch nur zu Fuss gehen, sodass ich dennoch nass wurde. Wenn es so arg regnet, ist man daheim wie eingesperrt, was ein doofes Gefühl ist. Als ich in mein Zimmer kam, wartete dort schon eine nächste Überraschung- Wasser in meinem Zimmer! Anscheinend hat es so gegen meine Tür geregnet, dass es durchgesickert ist. Zum Glück ist nur mein leerer Rucksack nass geworden und Schuhe. Das ist noch zu verkraften... Heute regnet es seit 4 Uhr auch schon wieder, aber zum Glück habe ich jetzt einen sombrilla (= Regenschirm), der mich etwas schützt :)

Montag, 20. August 2007

¡Chela! ¡Chela! ¡Chela!

... schreien alle Kinder sofort, als sie mich sehen, und rennen auf mich zu. Heute war mein erster Tag im CDI- dem privaten Kindergarten. Ganz anders als in einem unserer Kindergarten sind hier auch ganz kleine Kinder. Jede "Klasse" hat ein Zimmer- die 1- Jährigen, die 2- Jährigen und so weiter. Da ich noch kaum Spanisch spreche, habe ich entschieden, mit zu den 3- Jährigen zu gehen und dort der Lehrerin zu helfen. Albertina ist die "maestra", denn nur so wird sie von den Kindern angsprochen. Sie ist eine sehr nette Frau und hat mir gerne alles erklärt. Die Kinder haben hier einen genauen Tagesplan: Um 8 Uhr geht es los und bis alle da sind spielen die Kinder ein wenig. Danach werden pädagogische Spiele gespielt, geklatscht und gesungen. Um ca halb 10 dürfen dann alle Kinder raus in den "Park"- eine Art Spielplatz. Dort kommen alle Kinder, die laufen können, zusammen. Als sie mich sehen, kommen ein paar Mädchen auf mich zu und umarmen mich- besser gesagt meine Beine, denn sie sind ja noch sehr klein. Loslassen wollen sie mich natürlich nicht und man muss sanfte Gewalt anwenden, damit man wieder frei kommt. Ich habe mich dann mit ein paar der Kleinen so gut es ging unterhalten und irgendwann hatte ich 4 von ihnen auf meinen Beinen sitzen. Schon irgendwie lustig. Ein kleiner Junge hat irgendwoher zwei rote tropische Blumen gepflückt, die er mir geschenkt hat- süss! Sofort hat mir das eine Mädchen, das auf meinem Schoss sass, die Blumen ins Haar gesteckt, wo sie leider nicht lange blieben. Denn das blonde Haar muss natürlich immer angefasst werden... :) Nachdem im Park ausgiebig getobt wurde, geht es wieder in die Klassenräume zurück. Bevor es um halb 12 Essen gibt, müssen sich alle Kinder die Hände gründlich mit Seife waschen. Ansonsten gibt es kein Essen. Die Erzieher achten sehr darauf, solchen Dingen nachzugehen. Denn so können Krankheiten vermeidet werden und die Kinder wachsen schon mit einem Sinn für Hygiene auf. Nachdem fertig gegessen wurden, werden die Zähne geputzt und sich ausgezogen. Denn ab 12 bis 14 Uhr ( wann übrigens wieder Strom da ist) ist Mittagsschlaf angesagt. Brav schlafen die Kleinen auch wirklich und es ist Ruhe im ganzen CDI. Heute ist es besonders heiss und drückend, was alles sehr anstrengend macht. Ich gehe heute schon um halb 4, da Albertina mich nicht unbedingt braucht und ich wegen des Wetters kaputt bin. Die Kinder verabschieden sich ausgiebigst von mir und winken mir nach. Ich hoffe, die Zeit mit ihnen wird schön werden. Aber so nett, wie sie sind, kann es gar nicht anders sein...

Alles mögliche

Sonntag, 19. August 2007

Gestern bin ich Vormittags mit Cecilia und Danay zum Rayitos del Sol gegangen. Das ist eine Einrichtung für Jugendliche, die dort arbeiten, spielen, ins Internet gehen und sich unterhalten können. Dort war eine Versammlung von Jugendlichen- Reunión de Jòvenes- und alle haben diskutiert. Über was? Keine Ahnung, denn ich habe insgesamt nur ein paar einzelne Worte verstanden :) Ich hoffe, das ändert sich bald. Irgendwann hat Cecilia wohl auch genug gehabt und wir sind gemeinsam zur Alcadía gegangen, wo Frank Ochomogo sein Büro hat. Mit ihm habe ich dann ausgemacht, dass am Montag- also morgen- meine Arbeit im CDI (Eine Art Kindergarten) anfängt. Um 8 Uhr soll ich bei ihm sein und er wird mich mit hinbegleiten. Wieder daheim habe ich zum ersten Mal nicaraguanisch gekocht- "Guiso". Reis mit einer Art Zucchini, Tomate, Paprika, Zwiebel und etwas Sahne. War echt lecker- wie übrigens fast alles hier. Das Einzige, was mir nicht wirklich schmeckt ist die Milch. Die trinken sie mit Zimt, was ihr einen total anderen Geschmack gibt. Ausserdem trinken sie manchmal Wasser mit Haferflocken und Zucker. Hört sich eklig an, aber es ist schon trinkbar. Muss mich daran aber noch bisl gewöhnen.
Abends sind wir (meine Familie, Ruth und eine andere Freundin) mit einem Freund und einer Freundin von Cecilia in San Carlos Essen gewesen. Das darf man sich jetzt nicht so vorstellen wie Essen gehen bei uns. Es gab nur einen Tisch um den wir uns gesetzt haben. Gleich neben uns hat der Koch an einer Feuerstelle das Essen für uns gemacht. Mir fällt der Name des traditionell nicaraguanischen Gerichts gerade nicht ein, aber es sah sehr toll aus und hat genauso gut geschmeckt. Serviert wurde Reis mit Gemüse und gut gewürztem Fleisch in Bananenblättern- Hm...! Danach sassen wir noch etwas gemeinsam am Wasser und haben geredet. Das heisst die anderen haben geredet und ich hab so getan, als würde ich etwas davon verstehen *g* Plötzlich hat es wieder einen totalen Regenguss gegeben und wir sind alle unter ein Gebäude geflüchtet. Da kurz nach dem Regen die Strassen voller Schlamm sind, haben wir ein Taxi genommen, dass uns schnell nach Hause gebracht hat.
Heute ist Sonntag und alle Kinder spielen in den Strassen, singen, klatschen in die Hände... Still ist es hier nie. In Deutschland würden viele Leute die Polizei holen, wenn um halb 6 Uhr in der Früh in allen Häusern laute Musik ertönt, aber hier ist das total normal. Jeder will dem Anderen anscheinend zeigen, was er für eine tolle Musik hat und stellt noch lauter.
Das mit dem Duschen und der Toilette ist besser als ich gedacht hatte. Wasser gibt es nur Früh und Abends, aber das macht nichts, denn man kann sich auch so waschen, denn das Wasser wird in der Früh extra gesammelt. Auch das Klo ist okay. Klar, nicht vergleichbar mit Deutschland, aber all zu eklig ist es auch nicht.
Jetzt werde ich nach Hause gehen und mal schaun, was heute so läuft. Irgendwo ist immer irgendwas los und vielleicht schleppt mich Cecilia wieder irgendwo mit hin. Mal sehen. Lasst es euch gut gehen daheim!

Mein Zuhause

Freitag, 17. August 2007

Endlich da!!!

Nun komme ich endlich mal dazu, ins Internet zu gehen. Entweder die Zeit oder der nicht vorhandene Strom haben mich leider daran gehindert... Hier also Einzelheiten zu meinem bisherigen Abenteuer:
Mittwoch, 15. August:
Schon um 5:11 ging meine Reise am Bahnhof in Erlangen los. Nachdem ich und meine Familie sich muhsam aus dem Bett gequalt hatten, sind wir ein paar Stunden mit dem Zug nach Frankfurt gefahren. Dort angekommen musste ich mich gleich den bohrenden Fragen der Securities stellen ( Wer hat den Koffer gepackt, wo wurde er gepackt, wer hat mich zum Flughafen gebracht und so weiter und sofort). Nachdem ich ihn uberzeugt hatte, dass ich wirklich kein Visum fur Costa Rica brauche, hat er mich gnadigerweise das Gepack abgeben lassen :) Nsch einem kurzen, aber tranenreichen Abschied von meiner Familie ging der Teil der Reise los, bei dem ich ganz auf mich allein gestellt war. Der Flug nach Atlanta war relativ okay. Ich konnte zwar nicht schlafen, aber das Essen war einigermassen und ich hatte eine Sitznachbarin, die freundlich war und mit der ich ab und zu ein wenig plaudern konnte. So verging die Zeit gleich ein bisschen schneller. Beim Warten auf den verspateten Flug nach San Jose (fast 5 Stunden Warten) habe ich noch zwei andere Deutsche Madels kennengelernt, die sehr nett waren. Um 10 Uhr Ortszeit war ich dann endlich in San Jose, was bedeutet, dass ich fast 28 Stunden auf den Beinen war. Meine Erschopfung war deshalb sehr naturlich. Nach der Imigration habe und der Gepackabholung habe ich mir schnell ein Taxi geholt und ab ging s zu meinem Hotel, wo ich schon erwartet wurde. Vollkommen erschopft bin ich nach kurzer Zeit eingeschlafen, wenn auch nur fur eine kurze Zeit.
Donnerstag, 16. August:
um 4 Uhr Fruh hiess es fur mich schon wieder aufstehen, denn um 5 kam mein Taxi, das mich zur Busstation gebracht hat. Irgendwie habe ich das mit dem Fruhstuck machen in dieser fremden Kuche nicht geblickt, sodass mir nichts anderes ubrig geblieben ist als zwei schlapprige Toastbrote blank zu essen. Fur mehr war keine Zeit mehr. Mein Taxifahrer war sehr freundlich und hat mir erklart, auf welchen Bus ich warten muss. Nach einer kurzen Wartezeit kam er auch schon und ich bin eingestiegen. Nach einer Stunde Fahrzeit ist mir dann aufgefallen, dass nie gesagt wird, wie die Busstationen heissen und ich gar keine Ahnung habe, wo ich eigentlich aussteigen muss. Naja, der Bus war mittlerweile so voll, dass der ganze Gang vollstand und ich habe mir ein Herz gefasst und meinen Beanknachbarn um Hilfe gebeten. Als er mich mit meinem furchtbaren Spanisch endlich verstanden hat, hat er sofort gesagt, er wird mir Bescheid geben. Was fur eine Erleichterung. In San Carlos de Costa Rica bin ich also umgestiegen und habe mir noch schnell ein Brotchen gekauft, das so ekelhaft war, dass ich es nicht essen konnte/ wollte. Das Problem war nur, dass ich wahrend der nachsten 6 Stunden nichts mehr zu essen kaufen konnte. Naja, irgendwann ist das Hungergefuhl in Ubelkeit umgeschlagen, sodass ich wenigstens keinen Hunger mehr hatt *g* Um ca. halb 12 kam ich in Los Chiles an und hatte keinen Plan, wie ich zur Migracion kommen sollte. Zum Gluck standen da zwei nette Polizisten herum, die es mir auch nicht gut erklaren konnten. Als sie dann auch noch meinen Koffer gesehen haben, ham sie gemeint, naja, dann fahrn wir dich eben. Ich also mit ca 8 anderen Chicos hinten auf s Auto drauf und sie ham uns hingefahren. Was fur ein Service. Sogar mein Koffer wurde mir reingetragen :) Um 13 Uhr ging meine Bootsfahrt los. Ein netter Kerl hat mir mit einer Fahrradrikscha das Gepack hingebracht ( ohne Bezahlung) und nach der Ausreisegebuhr gings auch bald los. Ich mit meinem "Riesekoffer" haben etwas Platz auf dem kleinen Boot beansprucht, aber alle waren freundlich. Die Fahrt auf dem Boot war wundervoll. Rechts und links Urwald, riessige Palmen und exotische Tiere. Auf einem Wipfel habe ich einen Affen kreischen gehort, Schildkroten haben sich gesonnt, kleine Krokodile, grosse Vogel... Einfach herrlich. Nach ca 1 1/2 Stunden hat man San Carlos de Nicaragua gesehen. Komisches Gefuhl- mein neues Zuhause. Dort musste ich wieder eine Einreisegebuhr zahlen und ich habe ein Visum ausgestellt bekommen. Nachdem ich kurz gewartet hatte, kaum auch shcon Cecilia- meine Gastmutter- strahlend auf mich zu und hat mich sehr herzlich und warmherzig empfangen. Mit dem Taxi ging es dann zu mir nach Hause. Cecilia hat zeri Kinder- 4 und 13 Jahre alt, die beide sehr hubsch und nett sind. Die Kleine hangt standig an mir, schaut mich an... gerade sitzt sie auch neben mir, nur so. Witzig irgendwie. Wir verstehen einandern nicht wirklich gut, nur ein paar einzelne Worter gehen. Aber das macht nichts. In dem Alter versteht man sich auch noch ohne Worte. Mein Zimmer ist sehr nett und ich habe mir schon sehr viel schlimmeres vorgestellt. Ich habe in Holzbett, das relativ hart ist. Das ist schon was anderes als mein grosses weiches Bett daheim. Aber da kann ich mich wenigsten wieder auf etwas freuen :) Ausserdem gibt es einen Tisch, an dem ich schreiben kann, ein Nachtkasterl und ein Regal fur meine Klamotten. Alles soweit einwandfrei. Das Haus von Cecilia ist auch grosser als ich dachte. Demnachst werde ich ein paar Fotos machen, denn es ist schwer zu beschreiben. Abend habe ich mit Cecilia und Danay ( die Kleiner) gegessen, ich habe ihr das Parfum, die Schokolade und den Kalender geschenkt ( grosse Begeisterung), wir haben das Mosquitonetz aufgehangt und dann bin ich auch schin ins Bett gefallen. Glucklich, endlich wo angekommen zu sein und traurig, allein zu sein.
Freitag, 17. August:
Geweckt haben mich die lauten Schreie des Hahnes von Nebenan. Erst dachte ich, ich hor niht richtig, aber ich bin dann schnell wieder eingeschlafen. Mir hat einfach so viel Schlaf gefehlt. Um 9 hat mich dann aber die Hitze aus meinem Mosquitonetz gequalt und ich bin aufgesanden. Da hat schon ein Desayuno auf mich gewartet. Eigentlich dachte ich, ein pikantes Fruhstuck bekomme ich nicht runter, aber es ging ganz gut- Ruhrei und Brot und Tomaten. Eigentlich sehr lecker. Danach war mir langweilig, denn erst um 14 Uhr gibt es Strom in San Carlos und eigentlich wollte ich doch schon Vormittags ins Internetcafe :( Nachdem ich Trubsal geblasen habe, bin ich Mittags mit Danay zusammen in die Innenstadt um ein paar Briefmarken zu kaufen. Cecilia hat einen fahrenden Bus angehalten und wir sind aufgesprungen. Irgendwie witzig. Der Mann, der den Leuten beim Einsteigen hilft, hat mir gesagt, wo ich aussteigen muss und wo das Postamt ist. Sehr freundlich die Leute hier. Nachdem dei Briefmarken gekauft waren, hat mich Danay sicher nach Hause gefuhrt. Das war so ca eine halbe Stunde zu laufen. Immer schauen einen die Leute an, das ist schon anders als in Deutschland. Aber noch ist es nicht unangenehm, denn sie sprechen einen ja nie an. Ich wurde heute auch das erste Mal angebettelt. Richtig aufdringlich sind die da, nicht so wie bei uns. Man mochte eigtl was geben, aber dann musste man das bei jedem tun. Ein ethisches Problem... Den Nachmittag habe ich dann mit der Kleinen gespielt, gemalt etc. bis Cecilia und Daniela ( die Grossere) kamen. Dann haben wir zusammen bei Stromausfall gekocht und gegessen. Witzig, so im Dunkeln zu sitzen...
Wenn ich jetzt nach Hause komme, ist es schon halb 10. Hoffentlich sitzt nicht wieder die riesige Krote vor meiner Tur. Ich habe mich da gestern so erschrocken. Sie tut ja nichts, aber ich habe nicht damit gerechnet gehabt. Nun denn, ab jetzt versuche ich, ofters zu schreiben, soweit es mir der Strom erlaubt.
Entschuldigt wegen der Rechtschreibung. Ich habe noch nicht das scharfe s und die Umlaute entdeckt...

Anreise

Donnerstag, 2. August 2007

Nicaragua


Der Staat Nicaragua (deutsch auch „Nikaragua“) liegt in Zentralamerika. Er grenzt im Norden an Honduras und im Süden an Costa Rica sowie im Westen an den Pazifik und im Osten an die Karibik.

Der Landesname leitet sich aus dem Nahuatl ab (nican = „hier“, aráhuac = „Menschen“). Andere Autoren führen den Landesnamen auf die Begegnung des spanischen Konquistador Gil Gonzáles Dávila mit dem Kaziken Nicarao zurück, welche am 15. Oktober 1523 bei San Jorge/Rivas stattfand.

[Auszug aus Wikipedia]