Warmduscher und Stress
Puh- es ist so kalt, wenn ich zur Zeit aufstehe. Komischerweise wache ich oft schon um 5 uhr auf und liege dann noch bisl im bett rum, bis ich um 6 dann wirklich aufstehe. Neuerdings haben wir einen Küchendienst und ich bin dazu eingeteilt, in der Früh das angestate Geschirr zu waschen und einzuordnen. Um sechs uhr ist es war schon hell, aber die sonne scheint meist nur webig und so fällt mir der Weg unter die Dusche doch immer etwas schwer. Unser Duschkopf geht schon lange nicht mehr und so ist es eigenlich kein duschen, sondern vielmehr ein sich übergiessen und waschen. Das Wasser wird in einem Becken in der Dusche gestaut und mit dem Schöpfer, der dort ist, muss man sich dann übergiessen. Das ist auch so eine Sache, die absolut normal für mich ist. Man, bzw. Ich hab mich da total schnell mit zurechtgefunden und eigentlich nie ein Problem damit gehabt. Gestern war mir mal wieder echt kalt in der Früh und da ich eh noch ein wenig Zeit hatte, hab ich in einer kleinen Milchkanne Wasser zum Kochen gebracht und das heisse Wasser in einem Eimer mit dem kalten aus unserer Dusche gemischt. Also ich sag euch- herrlich, nach fast 5 monaten das 1. Mal wirklich warm zu duschen! Klar, für euch klingt das jetzt lustig, denn bei uns kann man selbst entscheiden, ob man es jetzt wohlig warm oder erfrischend kühl haben möchte. Naja, ich hab es auf jeden fall wirklich genossen und das sind jetzt halt so kleine Freuden des Lebens, gel? *g* diesen Tag bin ich auf jeden fall mal ein bisschen weniger frierend aus der Dusche gekommen.
Montag hat die Arbeit wieder für alle angefangen. Für alle, ausser die Schüler, die noch bis Februar frei haben. Das bedeutet, in den Häusern ist eigentlich den ganzen Tag jemand und so schicken viele ihre Kinder noch nicht in den CDI, da andere Geschwister auf sie aufpassen können. Wenn es hochkommt, dann sind im Moment vielleicht so 10 Kinder in den ersten drei nivels und dann halt noch die Kleinkinder. Es findet also kein Unterricht statt und alles ist eher so ein Spieletag für die Kinder. Wegen der Tatsache, dass kaum was zu tun ist und dass die Maestra, die mit mir zusammengearbeitet hat, ohne Grund gefeuert wurde, habe ich entschieden, dem CDI nun ein wenig den Rücken zu kehren. Das heisst nicht, dass ich nicht mehr hingehe, sondern dass es nicht mehr so regelmässig sein wird. Wie genau das dann ist, weiss ich noch nicht genau. Das wird sich zeigen. Ich möchte mich nun gerne in anderen Institutionen umschaun. In Erlangen wir die Städtepartnerschaft nun wirklich auf Vordermann gebracht und es sind wohl auch schon ein paar Anfragen von Abiturienten, die kommen möchten, da sie gehört haben, dass ich hier bin. Nun ist es aber schwierig, den Leuten zu sagen, was sie hier tun können. Ich hatte deswegen echt ne Zeitlange Bedenken, da ich einfach nicht an gute Infos gekommen bin. Naja, und da bietet es sich ja jetzt für mich an, mich für diese Leute umzuschaun und auch nach einem Projekt zu schauen, das Erlangen unterstützen und für das gesammelt werden kann. Gleichzeitig sehe ich dann auch noch andere Sachen und bekomme so einen guten Überblick. So, und warum hatte/hab ich jetzt Stress? Also Montag, am ersten Arbeitstag, hat mich Katharina aus Ometepe angerufen, dass sie kommen möchte. Und zwar schon diesen Tag mit dem Boot oder dem Bus. Also habe ich mein Zimmer ein wenig in Ordnung gebracht, das mal wieder wie sau aussah und alles vorbereitet. Dann war ich mit Frank Ochomogo verabredet um über die Möglichkeiten des Jugendaustausches zu reden und wir haben gleich was für die nächstn Tage ausgemacht. Nach einer abenteuerlichen Nacht, da ihr das Handy geklaut wurde und sie mich dadurch nicht anrufen konnte, habe ich Katharina dann endlich am Dienstag Mittag getroffen. Ich war total kaputt, da ich in der Nacht auf ihren Anruf gewartet hatte und dann viele Sachen hintereinander hatte. Erst in den CDI, dann mit Frank zu Rayitos del Sol, einer Jugendeinrichtung. Dort habe ich mich erkundigt, was so alles angeboten wird und in welchen Bereichen Freiwillige mitarbeiten könnten. Das hat einige Zeit gedauert und letztendlich haben wir dann ausgemacht, dass ich ab nächste Woche halbtags komme und so einen guten Überblick bekomme. Dort werden Computerunterricht, Artesanía, Schneiderei, Nachhilfe, Englischunterricht, Sport usw. angeboten und wenn irgendwelche Kinder mal nicht kommen, dann wird auch nach ihnen geschaut, damit sie keinen Quatsch machen und nicht auf die schiefe Bahn geraten. Wird bestimmt interessant werden und ich freue mich schon. Danach ging es mit Guillermo, einem Mallehrer, zu zwei Schwestern, die ich fragen musste, ob sie nochmal mit mir malen würden. Das Märchenprojekt ist nämlich nicht so, wie ich dachte, abgeschlossen und ich muss ganz viel ausbessern, bzw. neu machen. Ich habe im Dezember der Autorin die besten Bilder per Mail zugeschickt und sie fand die von Lilibet und Heydeé am besten. Da sie aber einige Dinge gerne verändern möchte, damit alles druckreif ist, hat sie mir Anleitungen geschickt. Beim Durchlesen war ich total verwirrt, da plötzlich Namen auftauchten, von denen ich noch überhaupt nie was gehört hatte. Nun stellte sich heraus, dass das Märchen schon Anfang Dezember geändert und anscheinend vergessen wurde, mir diese Änderung zuzuschicken. Nun muss ich also alles mit diesen beiden Kindern nochmal machen und wenn möglichst sehr schnell. Da der Vater der beiden sehr streng ist, musste ich ihn ein wenig bequatschen, aber zum Schluss war er dann doch ganz nett und meinte, er würde mir die Kinder am Montag vorbeibringen. Also werde ich die nächste Woche auch noch mit dieser Sache beschäftigt sein um alles so schnell wie möglich abschicken zu können. Ein Grusswort soll ich auch noch schreiben. Hui, weiss gar nicht, was. Hab das noch nie gemacht und dann steht das dann in diesem Buch mitdrinnen, bei dem ich ja nur sehr indirekt mitgearbeitet habe... Ja, und dann ist neben CDI, Rayitos, Märchen auch noch die Tertulia, ebenfalls eine Einrichtung für Jugendliche, aber auch Erwachsene. Dort wird Tanzunterricht gegeben, Gitarrenunterricht, Kampfsport, Nachhilfe und seit neuestem auch Malunterricht. Montag, Mittwoch und Freitag um 8 kommen Kinder und es wird fleissig gezeichnet. Bei dieser Arbeit werde ich jetzt auch mitmachen und wir müssen schaun, wo man genügend Materialien herbekommt. Ihr seht, nach 2 Wochen Langeweile kommt jetzt mal wieder alles auf einmal *g*
Julia und ich lernen uns immer näher kennen und ich merke, dass es wirklich gut tut, nach so langer Zeit einen Ansprechpartner zu haben, der mich versteht (sprachlich und auch deshalb, weil sie in einer ähnlichen Situation wie ich ist). Ansonsten ist auch eigentlich alles in Ordnung und ich steuer schon auf mein 5monatiges zu. Wie schnell die Zeit vergeht...
6 Kommentare:
helena, für das märchenprojekt warst und bist du wirklich eine ganz wichtige person !!! einige zeit lang warst du die einzige ansprechpartnerin für die autorin, die mich mehrmals um deine hilfe gebeten hat. hast du das schon vergessen ? dein grußwort kann also stolz und lächelnd in dem bändchen stehen !! mama
Find ich auch!
Bist ja wieder voll aktiv. Dein EIntrag ist Klasse!
Liebe Grüße
Papa
Helena, nimm doch wegen der förderungswürdigen Projekte kontakt mit Ulla auf. Ich weiß von ihr, dass Nürnberg schon etliche Projekte nicht mehr unterstützt, weil die Gelder versickert sind und niemand weiß, wo die Spenden gelandet sind.
Liebe Grüße
Papa
du hast recht, es gibt nichts schöneres als eine warme dusche auch in der Tropik...
seit gestern bin wieder im Lnade. Es ist kalt, grau, alle leute sind weiss,schrecklixh.
jetzt fange ich wieder an, dich zu beneiden. Genieße mal das leben, die sonne, die kaputte dusche... und lass dich von den blöden französischen touristinen nicht ärgern.. nächstes mal sag ihr: "bouge de là"
dein lieber Pirat aus der Karibik
Liebe Helena, es ist für uns vom Partnerschaftsverein interessant was im "Rayitos" läuft, wie es zur Zeit läuft etc. In der Tertulia ist anscheinend wieder allerhand geboten. Kannst du einschätzen, wie es läuft, wie viele Jugendliche mitmachen, welche Kurse am beliebtesten sind etc. Wolltest du nicht irgendwann im Krankenhaus arbeiten? Oder ist das nicht mehr aktuell?
Von dem Märchenprojekt wusste ich bis jetzt noch nichts, aber deine Eltern haben mir davon erzählt,bin gespannt auf das Ergebnis.
Liebe Grüße
Ulla
Kommentar veröffentlichen