Montag, 21. April 2008

Corn Island

Am Mittwoch Morgen ging es mit der Lancha ganz in der Früh nach Bluefields, wo wir die 10- Uhr Fähre nach Big Corn Island erwischen wollten, die einzige Möglichkeit, dort hin zu kommen ausser mit dem Flugzeug. Und da wir nunmal “pinche” (geizig) geworden sind, hiess es also Boot. Tja, ich hatte da auch keinerlei bedenken. War ja schon ein paar Mal 14- 16 h in dem Boot zwischen Granada und San Carlos unterwegs. Nunja. Ich will euch die Einzelheiten ersparen. Ich wurde jedenfalls das erste Mal in meinem Leben seekrank, was bei dem Wellengang aber auch wirklich nicht verwunderlich war. Nach fast 7 Stunden Horror kamen wir pitschnass in Big Corn Island an. Sogar die Klamotten in meinen Rucksack waren nass, so hoch waren die Wellen und spritzten alles voll. Nach ein paar Stunden war ich wieder vollkommen in Ordnung und wir genossen den ersten Abend in einem kleinen Häusschen bei selbstgekochten Spaghetti und fielen totmüde ins Bett.
Der nächste Morgen war herrlich und wir gingen mit unserem Häuslevermieter Schnorcheln zu den Riffen, die direct vor seiner Haustür liegen. Es ist schon immer toll, wenn man so schnorchelt und nichts mehr von der Aussenwelt mitbekommt. Man ist voll und ganz in der Unterwasserwelt und sieht all die tollen Fische, Korallen und was da sonst noch so rumschwimmt oder wächst. Blaue kleine Fische mit Leuchtpunkten, Regenbogenfisch, Lobster, Seeigel… Es war wirklich sehr schön. Zum Schluss wurde mir jedoch recht kalt und ich war froh, als wir wieder aus dem Wasser kamen.
Um die ganze Insel herum ist eine Strasse gebaut. Auf dieser Strasse fahren immer ca. 2 Busse um die Menschen aufzusammeln. Meist kommt genau der in die falsche Richtung. Aber das macht nicht wirklich was aus, denn da die Insel so klein ist, kann man einfach einsteigen und fährt einmal drumherum bis man dort ist, wo man hinmöchte…
Schon am Donnerstag Nachmittag ging es mit einem Schnellboot nach Little Corn Island, was ca. eine halbe Stunde dauerte und trotz des viel kleineren Bootes meinem Magen nichts ausmachte *g* Drüben angekommen mieteten wir uns auf der Ostseite in eine kleine Hütte am Strand ein und konnten für diesen Tag die Natur gar nicht mehr so bewundern. Das kam dann am nächsten Tag und ich fühlte mich mal wieder wie im Paradies. Bis zum Sonntag Mittag, wo es für uns wieder nach Big Corn Island zurückgehen sollte, verbrachten wir schöne Tage am Strand und bei der Erkundung der kleinen Insel. Hier gibt es keinen Strom. Die Hotels oder Cabinas haben inzwischen aber alle Generatoren, sodas man abends schon noch Strom hat. Es kommt aber darauf an, wo man sich eingemietet hat, denn nicht überall hat man lange Zeit Strom. Eine Taschenlampe war hier also unerlässlich… Wir freundeten uns mit 2 Belgierinnen an, was den ganzen Aufenthalt nocheinmal lustiger machte und wir sprachlich etwas gefordert wurden (deutsch, spanisch, englisch). Den letzten Abend begossen wir mite in wenig des Flor de Cañas und nach und nach kam eine lustige Runde aus Deutschen, Belgierinnen, Kanadier, Spaniern und Norwegern zusammen. Es ist toll, so untereinander zu redden und neues über andere Länder zu erfahren…
Am Sonntag ging es dann also gemeinsam mit unseren beiden lustigen Belgierinnen auf die grössere Insel und wir verbrachten einen netten Nachmittag und Abend miteinander. Um 12 Uhr nachts sollte unser Boot nach Bluefields abgehen und ich hatte schon ein wenig Angst, dass sich die Horrorfahrt wiederholen sollte. Doch ich hatte Glück. Es war ein anderes Schiff. Diesmal ein Frachter, der auch Passagiere mitnimmt und grösser war als unser erstes Boot. Ausserdem bekam ich von einem Norweger ein paar Pillen zur Reiseübelkeit. Ich weiss nicht ob es an ihnen lag oder ob ich einfach nur totmüde war. Jedenfalls schlief ich sofort, nachdem wir unser Nachtlager auf dem Deck bereitet hatten (Foto) ein und wachte erst auf, als mir die Sonne aufs Gesicht knallte und wir fast in Bluefields waren. Juchu, überstanden! Kurz schauten wir uns dann noch Bluefields an und dann gings zurück ins innere des Landes mit einem Zwischenstop in El Rama, da der erste Bus nach San Carlos erst in der nächsten FrÜh um 4 gehen sollte.
Ich bin sehr froh, dass ich diese Reise an die Karibikküste noch vor meiner Abreise gemacht habe. Es hat mir mal wieder gezeigt, wie vielseitig Nicaragua ist und die Bilder in meinem Gedächtnis von der Karibik werde ich so schnell nicht mehr vergessen…

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