Ab nach Granada ( oder: Das Heimfahrt- Fiasko)
... hiess es für mich am Sonntag Nachmittag. Ich hatte beschlossen, erst am Montag wieder heimzufahren, damit ich nicht wieder in dem blöden Bus, sondern mit dem Boot fahren konnte. Also fuhr ich von der UCA in Managua mit einem Kleinbus nach Granada, wo mich Mira abgeholt hat und wir gemeinsam zu ihr nach Hause sind. Ewig lang haben wir dann noch über unsere Erfahrungen, die wir bis jetzt gemacht haben, gequatscht. Das war echt toll, denn ich habe gemerkt, dass es ihr in dem meisten Dingen ganz genauso ging wie mir. Jemanden zu haben, der in der gleichen Situation ist und mit dem man reden kann, tut schon echt gut.
Nach einem kurzen Frühstück sind wir dann zum Hafen um mir ein Ticket für das Boot zu kaufen und danach auf den Markt, wo ich mir ein paar Schuhe gekauft habe. Granada ist ganz anders wie Managua. Hier sind fast alle Häuser total bunt, was der Stadt eine echt nette Atmosphäre verleiht. Ausserdem sieht man hier sehr viele Touristen und alles ist ein wenig auf diese Leute abgestimmt. Irgendwann mussten wir uns dann auch ziemlich beeilen, denn unserer Meinung sollte ich um 2 da sein. War ich auch- pünktlich um zu sehen, wie das Boot gerade den Hafen verliess. Tja, schon dumm. In jedem Reiseführer steht 3 drin, sodass wir das auch geglaubt haben. Aber vor kurzem ist die Anfahrtszeit um eine Stunde verschoben worden. Super hab ich mir gedacht. Denn Boote fahren nur Montags, Donnerstags und Samtstags. Ich musste aber am Dienstag wieder im CDI sein. Also war klar- ich muss wieder den Bus nehmen. Diese Situation hat mich sehr genervt, aber es blieb mir ja nichts anderes übrig. Zum Glück hab ich das Geld, das ich für das Boot bezahlt habe, wieder zurückbekommen. Wenigstens ein Trost. Die ganze Fahrt hat mich ein Nica unterhalten. Aber nicht auf eine aufdringliche Art, sondern ganz nett. Er hat mich sogar mit Kuchen versorgt, als wir mal eben angehalten haben. Damit ich keinen Hunger haben brauche :) Ausserdem war dieser Banknachbar auch insofern angenehm, dass er mir extra gesagt hat, dass ich meine Beine auf seine Seit tun soll. Er konnte seine ja in den Gang hängen. Das machte es etwas erträglicher. Hier in Nicaragua sagen viele Leute "amor" zu einem. Auch wenn du denjenigen gar nicht kennst. Ich habe öfters nicht verstanden, was er von mir wissen wollte und da kam dann immer gleich "No, amor, es como...." . Irgendwie eigenartig, von nem Fremden so angeredet zu werden. Aber es ist eben normal.
Während der ganzen Fahr konnte ich diesmal leider nicht schlafen. Um 1 Uhr nachts kan ich dann in San Carlos an und hatte ein grosses Problem: Das Schloss an unserem Zaun war zu und drüberklettern kann man auch nicht, da dort Stacheldraht ist. Super. Also musste ich mich davor hocken und warten, bis sie aufwachen, denn mein Gerufe wurde leider nicht gehört... Man kann sich also vorstellen, wie es mir heute ging. Total übermüdet und zerknautscht von dem ungemütlichen Gesitze habe ich mich in den CDI gequält und war froh, als ich wieder daheim war.
Fazit dieses Ausflugs: Es war einfach super, mal aus diesem kleinen Dorf rauszukommen und bekannte Gesicher zu sehen. Gleichzeitig wurde mir klar, wie abgeschnitten ich wirklich lebe und dass es nicht möglich ist, einfach mal eben woanders hin zu fahren. Aber schon allein eine richtige Dusche und ne Matratze für ein paar Tage zu haben war ein Luxus :)
4 Kommentare:
mein schatzerle, das war ja ein abenteuerlicher ausflug und ich bin froh, daß er nicht mehr als übermüdung brachte--heute fürchten wir den sturm, der in deine richtung bläst- hoffentlich erwischt er dich nicht. immerhin hast su auf deinem ausflug erlebt, daß schöne junge frauen sehr aufpassen müssen, aber auch hilfe finden- ich denk mir, wenn ich altes muatterl in der lage gewesen wäre, hätte my amor keinen kuchen bekommen, die arme- grm
Schön zu hören, dass du, heil zurückgekommen bist. Nur schade, dass du das Boot vepasst hast, wär bestimmt auch mal interessant gewesen, aber du hast ja noch bissl Zeit, des nachzuholen...
Kann mir irgendwie gar nich richtig vorstellen, dass man ein Bett oder n Supermarkt so vermissen kann ;)
Ich hoff, du schaffst es jetzt wieder, dich an dein normales Leben zu gewöhnen nach dem ganzen Luxus in der großen Stadt :D
Hey Helena!!!
Sag mal, warst du zur gleichen Zeit wie wir in Granada? Wir kamen am 4.9. in Frankfurt an, waren am 3. in Costa Rica und bis zum 2. in Granada! Is echt ne schöne Stadt! Aber um das Wetter in Nicaragua (abgesehen vom Hurrikan Felix!!!) ich meine die Hitze, kannst du echt froh sein, hier isses arschkalt und ich glaub die Klimaanlage im Bus nach Costa Rica is Schuld daran, dass ich jetzt ne Erkältung hab! Ya echo de menos a gallo pinto!!! Wenn du irgendwas aus Deutschland haben willst, dann sags mir, der Luis kommt ja bald zu uns und meine Mutter fliegt im November nach San Carlos. Falls du irgendwas brauchst. Schokolade, Mückenzeug ect...Alles Liebe, Lea
captain Hook oder der eibeinige Pirat freut sich sehr, dass die kleine helena so tolle erfahrungen macht! wenn ich dich lese habe ich das gefühl wieder auf reise zu sein. Die busszenen hätten auch im afghanistan spielen können und deine sehnsucht nach supermarkt und gutem bett kann ich total nachempfinden es ist mir oft so gegangen!! Ich stelle auf jeden Fall fest, dass du dích prima durchschlägt und freue mich auf die nächsten Eintragungen. Hier ist alles so wie immer, weder heiss noch kalt, weder sonnig noch regnerisch, alles funktionniert: strom, zug... es ist langweilig dieser Perfektion ausgeliefert zu sein.je t'embrasse
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