Freitag, 28. März 2008

Ometepe

Juli ging es immer noch nicht besser als wir am Mittwoch mit dem Kutter (weil billiger als Fähre) von San Jorge aus auf die Vulkaninsel Ometepe fuhren. Es war ganz gut, dass die Sonne an diesem Tag einmal nicht so sehr schien und so die sonnenverbrannte Juli schonte. In Moyogalpa (Ometepe) trafen wir dann gleich auf Simon und Julian aus Ocotal, die ein paar Tage bei mir daheim in San Carlos waren und sich nun mit uns trafen. Wir konnten glücklicherweise kostenlos bei Skinny, einem Deutschen, der seit 2 Jahren hier wohnt und sich ein Hotel aufbaut, unterkommen, da er mir das einmal angeboten hatte. Zusammen mit einem Führer, der ein Freund Skinnies ist, ging es am nächsten Morgen in der Früh auf den noch aktiven Vulkan Concepción hinauf. Dieser Aufstieg ist einer der schwersten und das machte sich auch schnell bemerkbar. Juli und ich fielen immer zurück und die Jungs "mussten" auf uns warten. Je weiter wir nach oben kamen, desto niedriger wurden die Bäume und die Vegetation wurde immer bodenlastiger. Das heisst, mehr Büsche als grosse Bäume. Leider konnte ich mich nicht sehr an der ach so schönen Natur ergötzen und hatte eher mit dem nach oben kommen zu tun. Juli und ich waren beide am Rande unserer Kräfte, als wir endlich an der Vegetationsgrenze ankamen. Sofort war es ziemlich kalt, da es keinen Windschutz mehr gab und wir kauerten uns zusammen uns assen ein wenig von unsererm mitgebrachten Essen. Um die Spitze des Vulkans sind meist Wolken und so hatten auch wir kein Glück. Die Aussicht war nicht besonders toll und nach oben hin konnte man gar nichts sehen. So blieben wir auf 1000metern und machten uns dann wieder an den Abstieg, was eine noch viel grössere Herausforderung für mich war. Unser Führer hüpfte da leichtfüssig hinunter und weg waren die Jungs mal wieder. Juli und ich waren mal wieder für uns allein. Das Anstrengende ist, dass es ausschliesslich bergab geht und das auch noch recht steil. Das ist eine unglaubliche Belastung für die Knie und da ich sowieso Probleme mit ihnen habe, so wollten sie mir nach einiger Zeit nicht mehr wirklich gehorchen und knickten immer gleich ein ganzes Stück ab, wenn ich lief. Juli und ich blieben immer wieder stehen und verfielen in Lachkrämpfe. Wohl aber weniger deshalb, weil irgendwas so lustig gewesen wäre als dass wir einfach körperlich erschöpft waren. Tja, fast 8 Monate ohne Sport, Fettem Essen und mehr Gewicht machen sich dann halt auch bemerkbar. Jedoch ist dieser Aufstieg für jeden sehr anstrengend und ich bin doch froh, dass ich es gemacht habe. Beim Abstieg und den Pausen fielen uns nochmal besonders die vielen verschiedenen bunten Schmetterlinge, Kaffeebäume, Blumen und andere Vegetationen auf. Es war wie im Paradies, wäre man nicht so am schwitzen gewesen... Irgendwann sahen wir eine ganze Affenkolonie direkt in den Bäumen über unserem Weg sitzen. Da uns unser Führer vorher erzählt hatte, dass die Gongo- Affen einen ätzenden Urin haben, der bewirkt, dass sogar die Haare ausfallen können, hatten wir ein wenig Angst und rannten schnell weiter, woraufhin wieder ein erschöpfter Lachkrampf folgte. Jetzt im Nachhinein ist das schon witzig gewesen. Damals wollte ich einfach nur unten sein. DAs waren wir dann auch so um 3 Uhr. Ersteinmal daheim gings unter die Dusche, da wir alle 4 unglaublich dreckig waren, und danach zum Einkaufen. Abends grillten wir auf einem gefundenen Rost herrliches Essen: Da wir kein Geschirr noch besteck hatten, wickelten wir das Fleisch in Alufolie ein, schnitten mit den Taschenmessern Tomaten und Zwiebeln und packten Kartoffeln und Platanos ein. Ich habe schon lange nicht mehr so gut gegessen. Vielleicht lag das an der Gesamtsituation, denn wir sassen am Boden, jeder ass mit den Fingern und seinem Taschenmesser und wir waren einfach alle furchtbar herrlich schweinisch- müde :)

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