Dienstag, 25. März 2008

San Juan del Sur und Rivas

Samstag Abend kamen wir nach einer langen Busfahrt (die aber rel gemÜtlich in einem neuen Reisebus war) in San Juan del Sur, der Partystadt Nicaraguas, an und wurden gleich von Sebastian, der dort für ein Jahr als Zivi lebt, abgeholt. Allgemein sind hier viele Ausländer zu sehen, aber während der Semana Santa kommen noch viel mehr Menschen als sonst, unter ihnen auch viele Nicas. Die Semana Santa (Woche vor Ostern) wird hier eigtl nicht besonders gross gefeiert. Es gibt ein paar Umzüge in der Stadt mit lautem Gepolter und in manchen Städten werden die Strassen verziert. Ansonsten heisst es eher, dass man an den Strand geht und dort die Feiertage verbringt. Wir haben gleich den ersten Tag an einem schönen Strand in einer Bucht weiter nördlich San Juans verbracht. Das Wasser war klar, der Strand relativ leer, wir fanden einen Schattenplatz und alles war sehr tranquilo (ruhig). Wie solche Strandtage sind, passierte nichts aufregendes. Man geht ins Wasser, wieder raus, trinkt, isst, schläft, liest... Leider hielt sich Juli viel zu lange in der prallen Mittagssonne auf, sodass sie einen Sonnenstich bekam und es ihr dementsprechend bescheiden ging am abend und darauffolgenden Tag. So liesen wir es ruhig angehen und verbrachten die zwei folgenden Tage nur im vollkommenen Schatten, was auch sehr schön war und man mal wieder total abschalten und ich mein Buch endlich einmal beenden konnte. Partymässig ist jeden Abend was los. Es kam mir an der Strasse entlang des Strandes fast so vor wie in Spanien, alles voller weisser Leute (woran wir nunmal nicht mehr gewöhnt sind *g*), Beach Boys (Surferhosen, Billabong- Shirts, blondes langes Haar) und viel Lärm und Verkaufsstände. Juli und ich haben es uns Frühstückstechnisch sehr gut gehen lassen und sind zwei mal in verschiedene Cafés gegangen. Klar, sie sind meist von Engländern oder Amis geführt, sonst gäbe es all das touri- zeugs gar nicht. Wie wundervoll war es, einen richtigen Kaffee zu trinken und ein richtiges Müsli mit vielen Früchten... Davon werde ich jetzt die letzten Wochen noch zehren ;) Es war nett die paar Tage, aber ich würde hier nicht gerne leben wollen. Es ist mir zu europäisch. Das ist nicht Nicaragua. Die Natur ist atemberaubend schön und San Juan mit der Bucht, in das es liegt, ebenfalls, wäre es nicht so touristisch geworden. Überall an den Hügeln der Bucht stehen riesen Villen mit Swimmingpool, Alarmanlagen und Autos. Leute, die nur hierher für ihre Ferien kommen, müssen also ein vollkommen verzerrtes Bild von Nicaragua bekommen und das fanden Juli und ich doch ein wenig schade.
Wir fuhren am Dienstag ab und hätten die verbrachte Zeit dort wohl nicht besser wählen können. Man merkte nun nämlich sehr, dass die ganzen Massen über Nacht angekommen waren und der Strand war voll mit Menschen, die badeten, in Hängematten oder auf dem Boden schliefen und sich ausruhten. Relativ teuer (also eigtl nicht, wir sind nur so knausrig geworden: 2$für halbe Stunde Fahrt) fuhren wir mit dem Taxi nach Rivas, wo wir für die Nacht bei Moritz` sehr netter Familie unterkamen. Gerade als wir zu dritt abends losziehen wollten, kam uns Thomas aus Managua grinsend entgegen. Was für eine Überraschung! Ich hatte mich ja eigtl schon von ihm verabschiedet und dachte nicht daran, ihn hier noch einmal wieder zu sehen. Da ich meine Speicherkarte jedoch bei ihm vergessen hatte, entschloss er sich kurzfristig, nach Rivas zu kommen. So hatten wir noch einen weiteren Abschiedsabend, der sich etwas hinzog und ich so am nächsten Morgen etwas kaputt war.

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